Bachisches Collegium Bremen
Ein Ensemble der Bachgesellschaft
1729
übernahm Johann Sebastian Bach in Leipzig zusätzlich zu seiner
Tätigkeit als Kantor der Thomaskirche das 1701 vom Organisten und
damaligen Jurastudenten Georg Philipp Telemann gegründete "Collegium
musicum", das hauptsächlich aus Leipziger Studenten bestand und bis zu
40 Mitglieder umfasste. Das Collegium musicum gab wöchentlich
mindestens ein Konzert: Im Winter im grossen Saal des Palais an der
Catharinenstraße, dem größten Leipziger Kaffeehaus, im Sommer im Freien des dortigen Kaffeegartens.
Mit
dem Tod des Palaisbesitzers Gottfried Zimmermann 1741 klang Bachs Leitung des
Collegium musicum aus; 1746 leitete er sein letztes Konzert.
Bach
schuf in den 1730er Jahren zahlreiche wichtige Werke für diese
Aufführungen,darunter weltliche Kantaten, die wie kleine Opern klingen,
aber auch eine Vielzahl kammermusikalischer Kompositionen.
Einige
Mitglieder der Bremer Bach-Gesellschaft, die auch professionelle
Musikerinnen und Musiker sind, haben 2012 beschlossen, ein solches
Collegium musicum in Bremen unter dem Namen "Bachisches Collegium
Bremen" ins Leben zu rufen. Das Besondere an diesem Ensemble ist die
solistische Besetzung: Nicht nur die Instrumente, wie bespielsweise die
Violinen, sind einzeln besetzt, auch die Chöre werden ausschließlich
von Vokalsolisten gestaltet, um die polyphone Struktur der Bachschen
Musik deutlicher hervortreten zu lassen. Musiziert wird im Sinne der
historischen Aufführungspraxis, zum Teil auf Originalinstrumenten.